Hof Nr. 26 Schottel - Eilitz

Familie Eilitz Oldendorf am Kirchweg 3 – früher Hof Alfred Schottel 
Die Familie Eilitz ist zwar keine „alteingesessene“ Oldendorfer Familie, haben sich aber 45 Jahre im Dorfleben stark engagiert und zur Verschönerung des Dorfbildes sehr viel beigetragen.

Im September 1994 eröffneten Rosa und Peter Eilitz in Oldendorf am Kirchweg 3 das „Café am Kirchweg mit Weinstube“. Das Anwesen ist seit 1989 im Besitz des Ehepaares, die 1974 mit ihren beiden Kindern, von Hannover nach Oldendorf zogen. Das Haus 'Am Kirchweg Nr.1' war ihr erstes 'Objekt' in welches sie sich quasi verliebten, es herrichteten und in ihm wohnten.

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In fünfjähriger mühevoller Eigenarbeit hat das Ehepaar das schon sehr verfallene, alte Bauernhaus des Hofes Alfred Schottel Hof Nr. 26, scheibchenweise abgetragen und neu saniert. Es wurden zwei behagliche, nostalgisch eingerichtete Gasträume mit 28 Sitzplätzen eingerichtet in denen Selbstgebackenes und Wein serviert wurden. Der Gewölbekeller im Haus ist als idealer Weinkeller geeignet. Bei schönem Wetter konnte man im idyllischen Hof draußen sitzen.

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Das Ehepaar Eilitz hatte damals schon viele weitere Ideen, was noch alles in dem alten großen Bauernhaus entstehen sollte. Nach und nach wurde das Obergeschoß ausgebaut und weitere Gasträume, welche ab 1999 als Galerie für Ausstellungen von hiesigen und auswertigen Künstlern genutzt wurden, entstanden. Im März 1999 eröffnete Sigrun Wetzlaugk, geborene Tegtmeier, mit ihren Landchaftsbilder, Blumen und Stilleben mit Pastellkreiden, Bleistift- und Kohlezeichnungen, die erste Ausstellung in den Galerieräumen in der oberen Etage des alten Bauernhauses. Es war ein voller Erfolg und über 30 weitere Ausstellungen folgten.
Zum Beispiel: „Blumen und Landschaften“ Mai 1999. - Im Oktober 1999 Kunsthandwerk-Heimische Künstler stellen ihre Werke aus. - Oldendorf vor 60 Jahren“ im März 2000 - 50 Bilder und 70 Skizzenblätter mit Personen, Gebäuden aus Oldendorf und Umgebung des ehemaligen Pastors Otto Uhde und seiner Ehefrau Hildegard. - „Gefertigtes und gesammeltes aus Ahrenfeld und Oldendorf“ im April 2002. - „Kinderkram“- Altes Spielzeug, Puppen und mehr Januar 2003. - „Geschirr aus dem Dörflichen Raum“ - Edles Porzellan aus zwei Jahrzehnten Februar 2004. - All diese Ausstellungen wurden von Oldendorfer Hobbykünstlern bestückt, bzw. mit Exponaten von Oldendorfern, Ahrenfeldern und Benstorfern bestückt und zeigte was in den Haushalten an Kostbarkeiten noch so alles vorhanden war. Es gab die verschiedensten Ausstellungen mit ganz unterschiedlichen Themen. Unter anderem „ Kalk und Kohle – Glas und Sole“ Salzhemmendorf und seine Ortsteile im Wandel der Zeit. - Es ist einfach nicht möglich alle Ausstellungen und die Einzelnen hier zu benennen. Es steckte auf jeden Fall viel Arbeit und Mühe in der gesamten Organisation und manches Mal war das Ehepaar auch enttäuscht über mangelndes Interesse der hiesigen Dorfbevölkerung.

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Foto: DEWEZET vom 27.03.1999


Im ehemalige Kuhstall entstand ein Saal mit Platz für 60 Personen der für Feierlichkeiten und Versammlungen genutzt werden konnte. Der Architekt Dr.-Ing. Peter Eilitz (Bau und Kunstgeschichte) setzte immer wieder neue Ideen und Pläne um. Die alte Scheune sollte so eine Art bäuerliches Museum werden. Mit landwirtschaftlichen Großgeräten und alten handwerklichen Geräten.

Ferner hatte er 1988 ein 200 Jahre altes Fachwerkhaus in Hemmendorf an der B1 gekauft, fachgerecht abgebaut, alles fein säuberlich nummeriert, abtransportiert, zwischengelagert und auf dem Grundstück in Oldendorf wieder aufgebaut.

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Nach mehrjähriger Arbeit stand der alte Hemmendorfer Langesche Hof Nummer 27 mit der Prägung „Anno 1796“ (vorher gegenüber dem Marktplatz in Hemmendorf ) auf dem Grundstück Am Kirchweg 3 in Oldendorf. Im März 1996 wurde hier Richtfest gefeiert. Das Haus mußte in Hemmendorf manche Unbill überstehen: Zwei große Brände in 1801 und 1802, die große Teile von Hemmendorf vernichteten, auch die Fanzosenherrschaft von 1803 – 1810 und hatte etliche verschiedene Besitzer, ehe es nun zu seiner 200-Jahrfeier in Oldendorf wieder errichtet wurde. Der Aufbau erforderte viel Kraft und Arbeit und manches Mal mußte trotz sorgfältiger Nummerierung lange nach einem Stück Holz gesucht werden.

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Dr. Eilitz wurde immer wieder gefragt, warum er sich diese Quälerei antäte und seine Antwort war: „Es ist Quälerei, aber auch schöpferische Arbeit wenn man ein kurz vor dem Verfall stehendes Gebäude retten kann. Für einen Architekten wie mich ein tolles Erlebnis wenn man das Ergebnis sieht.“ Es ist eines der schönsten Fachwerkhäuser in Oldendorf geworden und es sieht so aus, als ob es schon immer dort gestanden hat. Das Ehepaar Eilitz hat gemeinsam fast alle Arbeiten alleine durchgeführt und manche Schwielen sind an den Händen entstanden, ehe das 200 Jahre alte Haus 1996 als Gästehaus eingeweiht werden konnte.

Die alte Scheune füllte sich zwar mit großen und kleinen Museumsstücken, die auch zum Teil von Oldendorfern zur Verfügung gestellt wurden, aber auch mit alten landwirtschaftlichen Geräten welche Dr Eilitz aufkaufte. Die öffentliche Eröffnung des Museums scheiterte dann aber an den Brandschutzvorschriften, welche zu aufwendig und zu kostspielig für Dr. Eilitz waren und er sich leider vom Traum „ Dörfliches Museum in Oldendorf „ verabschiedete. Es ist mehr wie schade, dass sich hier keine Unterstützung vom Gemeinderat oder der Gemeinde Salzhemmendorf fand um gemeinsam eine Lösung zu finden. - Nun schlummern die vielen mühsam zusammen getragenen alten Dinge in der alten Scheune, welche eigentlich verdient hätten der Öffentlichkeit gezeigt zu werden. Sie erzählen etwas über das alte Dorfleben der Gemeinde Oldendorf und sollten eigentlich gerettet werden.
Dann bauten Sie noch den Boden im alten Schottelschen Bauernhaus *** aus und zogen dort in die Wohnung. Mit selbstgebackenem Kuchen wurde das Kaffee betrieben, der Saal wurde nicht nur zu Versammlungen genutzt, sondern auch viele Familienfeiern, mit warmen Essen, fanden dort statt. Die Zimmer des Gästehauses waren ebenfalls eine Bereicherung für Oldendorf und wurden gerne genutzt

Krankheit und das Alter machten dem Ehepaar Eilitz aber immer mehr zu schaffen, sodass sie die vielfältige Arbeit nicht mehr leisten konnten. Die erhoffte Lösung um das Erschaffene am Leben zu erhalten, scheiterte leider, Dr.Peter Eilitz verstarb 2017, seine Frau lebt weiterhin auf dem gemeinsamen „Traumgrundstück“ an der Kirche.
In dem kleinen Saal betreibt die Tochter seit 2018 die Boutique „RockKocko First- und Second Hand“.

So ging ab 1989 der Umbau des alten Wohnhauses 'Scheibchenweise' voran

 Hof Nr. 26 - Familie Schottel

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Das Ehepaar Alfred und Emma Schottel und ihr gemeinsamer Sohn Fritz

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Familie Schottel mit Besuch auf dem Hof

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Eine alte Aufnahme des Hofes Nr. 26 als er noch von der Familie Schottel bewohnt wurde

Geschrieben von CHP - Quellen und Fotos teilweise aus unserem Archiv - Oldendorf und seine Höfe Adolf von Einem - danke für die zur Verfügung gestellten Fotos auch an Familie Eilitz

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