DER EBELING'SCHE HOF - "FÖRSTERHOF" - IN OLDENDORF
In der Kopfsteuerliste des Jahres 1689 sind in Oldendorf 62 Höfe verzeichnet. Einer dieser Höfe ist der Hof Nr. 1 - in Oldendorf bekannt als der "Försterhof". Das Haus ist heute noch in seiner Ursprungsform erhalten. Der heutige Besitzer gehört nicht in die Ebeling Linie.
Das dazugehörige Land wurde von den Erben nach und nach verkauft. Auf einem Teil des Landes entstand 1964 das Neubaugebiet "Die Ebeling Siedlung" an der B1.
Einstmals gehörte auch ein wunderschöner großer Park zu dem Grundstück. Hiervon ist so gut wie nichts mehr da, aber ein Teil alter Bäume sind noch Zeitzeugen der uralten Kultur dieses Hofes.
Hof 1
(früher Archidiakonathof)
Basse, Caspar 1592
" Caspar, Bauermeister 1643
" Johann 1675
Ebeling, Arnold Friedrich 1. 1712
" Arnold Friedrich II. 1769
" Arnold Friedrich III. 1815f
" Carl Friedrich Christian 1867
" Hans
" Hans, Witwe geb. Scholz,
" Gertrud 1863
1863: 110 Morgen, gelegen auf der Haube,
Breite. Die Fußwege auf der Breite, im Dorfe
die Hofstellen, daselbst Garten und Wiesen
beim Hause, daselbst der Bannhof, Soolbreite,
Esbecker Steige.
Die Angaben Hof 1 sind aus Oldendorf und seine Höfe entnommen
Der Försterhof um 1850
Auszugsweise Daten aus der Familienchronik der Familie Ebeling - Die Schulenburg - Oldendorfer Linie -
Arnold Friedrich I Ebeling,
der zweite Sohn von Ludolf Heinrich's, der Stammvater der Ebelinge Oldendorfer Linie, wurde am 30. Juli 1683 in Schönhagen geboren. - Er wurde Förster in Oldendorf, wann ist nicht bekannt. - Er heiratete am 12. Sept. 1712 die Jungfrau Sophia Elisabeth Bassen. Eheleibliche Tochter des Johann Bassen zu Oldendorf und dessen Ehefrau Anna geb. Knoken. Die Ehestiftung befindet sich in der Registratur und wurde am 4. Juli 1712 errichtet und am 31. Aug. confirmirt.
" Der Schwiegervater Johann Bassen verschreibt mit Consens Sr. Hochwürden Gnaden Freiherr von Schmiesing, der hohen bischöflichen Kirche zu Hildesheim Kapitularherrn, als derseitigem Gutsherrn, seiner Tochter, sowie deren Bräutigam Arnold Friedrich Ebeling, seinen zu Oldendorf belegenen Hof sammt allen dazugehörenden Ländereien und dem dazu gehörenden Zehnten. Der Bräutigam bringt seiner Braut zu die Revenüen seiner Lehen zu Himmelsthür, Elze, Alfeld und Ahrenfeld belegen, wobei bemerkt wird, daß diese Lehen mit Ausnahme des Alfelder, alles Mannlehen sind." --
" Die Braut Sophia Elisabeth Bassen muß im Jahre 1673 oder 1674 geboren sein, denn in dem index mortuorum des Oldendorfer Kirchenbuches befindet sich folgende Nachricht: "1732 den 26. Dez. Herrn Försters Arnold Friedrich Ebelings's Ehefrau Sophia Elisabeth Bassen 58 Jahre 7 Monate alt gestorben."
Die Braut ist demnah bei ihrer Verheiratung 38 Jahre mindestens alt gewesen, während Arnold Friedrich zu der Zeit 29 Jahre alt war und wird aus der Verschiedenheit der Jahre auch der Umstand klar, daß diese Ehe kinderlos blieb. Wenn nun auch die Oldendorfer Ebelinge keine Abkommen aus der Ehe Arnold Friedrichs mit Sophia Elisabeth Bassen sind, so verdanken sie doch der Schließung dieser Ehe ihre verhältnismäßige Wohlhabenheit."
Aus der Ebeling'schen Chronik " Geschichte der Familie Ebeling", in Specie der Ebeling Schhulenburger Linie, die der Verfasser Justizrat Dr. jur. Ebeling in Lauenstein schrieb, gibt es ganz viele Hinweise auf die jeweiligen Quellen. 1871 hat C.F. Ebeling die wichtigsten Aufzeichnungen, in der auf dem Schulenburger Lehngute befindlichen Lehnlade, gefunden und weiter vervollständigt. Hier gibt es Notizen über die Familie Bassen und deren Ursprung, sowie über die früheren Besitzer des Oldendorfer Hofes. Der Hof war früher wahrscheinlich im Besitz der Oldendorfer Pfarre, einer Archidiakonatpfarre, deren erster evangelischer Prediger der natürliche Sohn Herzog Erich's I um 1530 Curt Koch gewesen ist. (in Barrings Saalechronik Seite 216-217 erwähnt). Darauf deutet auch der fromme Wahlspruch des Oldendorfer Geschlechts, der vor sämtlichen Gebäuden, wie auch auf den Leichenleinen in dem Oldendorfer Erbbegräbnisse zu finden ist. "Scopus vitae neae Christus" . Eine Inschrift, welche man auf urprünglich bäuerlichem Grundbesitze schwerlich vorfinden wird.
Nachdem Arnold Friedrich sich etwa 1½ Jahre lang im Witwenstande bewegt, heiratete derselbe, nunmehr 51 Jahre alt, zum 2. Male und zwar die Jungfrau Ilse Marie Schweinebarten von der Dörpe. --
Vergl.: Oldendorfer Kirchenbuch 1734, 3. Mai: "Förster Arnold Friedrich Ebeling mit Ilse Marie Schweinebarten von der Dörpe copuliret". Aus der Ehe mit seiner zweiten Ehefrau Ilse Marie entsprossen vier Kinder: 1) Arnold Friedrich geboren 10. Dezem. 1734, 2) Conrad Friedrich geboren 17. Janr. 1736. Er wurde noch sehr jung Oberförster und Forstinspektionschef in Celle, später in Eschede. 3) Philippine Luci verheiratet im Jahre 1770 mit dem Hausvogt Tachtfeld in Oldendorf. 4) Hedwig Friederike verheiratet mit dem Förster Heinrich Friedrich Schumacher.
Am 7. Dezbr. 1749 starb Arnold Friedrich I. und wurde am 14. Dezbr. in der Stille des Abends im Erbbegräbnisse auf dem Oldendorfer Kirchhofe beigesetzt.
Arnold Friedrich II Ebeling
Er wurde am 10 Dezbr. 1734 geboren und war reitender Förster zu Oldendorf. Vermöge Teilungsreceßes der nachgelassenen Kinder des ersten Arnold Friedrich Ebeling de dato Oldendorf d. 23. Juli 1768 wurde ihm von seiner Mutter der Hof in Oldendorf übergeben. Er war also 34 Jahre alt, als er den Hof annahm und hat ihn 47 Jahre lang bewirtschaftet. Im Jahre 1769 den 6. Juni heiratete er die Jungfrau Philippine Marie Ernestine Hanne Illemann, des Johann Conrad Illemann in Quanthof einzige Tochter. Ihr Vater war Besitzer des jetzt in den Händen des Gutsbesitzers Lauenstein befindlichen großen Quanthofer Hofes. Aus der Ehe des Arnold Friedrich II entsprossen 2 Kinder. 1) Ernestine Ebeling geboren 1770 zu Oldendorf und starb dasselbst 1814. Sie war verheiratet mit dem Pastor August Pott in Nettelrede bei Münden. 2) Arnold Friedrich Ebeling II starb im Jahre 1815 am 26. März am Mittagstische infolge eines Schlagflusses Arnold Friedrich II ist derselbe in dem Erbbegräbnis in Oldendorf am 30. März still beigesetzt. Er war 80 Jahre 3½ Monate alt.
Arnold Friedrich III Ebeling
Er war am 9. Januar 1772 in Oldendorf geboren. Er besuchte die hohe Schule zu Hannover, diente dann als königlicher Jäger im Oberjagddepartement, worauf er später seinem Vater adjungirt und nach dessen Tode reitender Förster zu Oldendorf wurde. Am 4. Juni 1815 verheiratete er sich mit der Tochter des Hofmedicus Dr. med. Carl Anton Wallbaum, Amalie Ernestine Friederike Wallbaum, in Hannover. 1815 wurden auf dem Oldendorfer Hofe erhebliche Um- und Neubauten ausgeführt. - Arnold Friedrich III starb am 1. März 1833, 61 Jahre 1 Monat und 15 Tage alt und wurde im Erbbegräbnis auf dem Oldendorfer Kirchhofe beigesetzt.
Seine Mutter 1703 geboren, überlebte Ihren Sohn, sowie ihre Tochter Ernestine noch längere Jahre und starb im Ende der dreißiger Jahre. Sie wurde auf dem Kirchofe zu Oldendorf beigesetzt und ruht neben ihrem Manne. - Aus der Ehe sind 4 Kinder hervor gegangen: 1) Carl Friedrich Christian Ebeling, Dr. jur. Advokat, Obergerichtsanwalt, Justizrat und königliher Notar, geboren den 14. März 1816. 2) Elise Ebeling geboren 24. Mai 1817, verheiratet mit ihrem Vetter dem Professor Pott in Halle. 3) Hermann August Ferdinand Albrecht Ebeling, geboren 13. März 1819, Oberförster auf dem Georgsplatz bei Wennigsen, später in Peine. 4) Lina Ebeling geboren 1821, gestorben zu Lauenstein 1851, verheiratet mit dem Oberamtsrichter Hasenbalg in Lauenstein. -- Im Jahre 1851 trat die Mutter den Oldendorfer Hof an den ältesten Sohn mittelst Uebergabevertrages ab.
Carl Friedrich Christian Ebeling - vierter Besitzer des Hofes in Oldendorf
war am 14. März 1816 zu Oldendorf geboren, konfirmirt bei dem dortigen Superintendent Mehliss 1830. Ging erst zur Armee, gab die militairische Carriere auf, privatisierte sich, ging zur Klosterschule in Holzminden und machte daselbst das Maturitätsexamen, immatriculirt als stud. jur. in Göttingen und trat in Braunschweig ins Corps. Machte Doktor-Examen und wurde als Auditor beim Amte Lauenstein angestellt. - Advokat beim Hamelner Stadtgerichte, Obergerichtsanwalt, in die Kammer der Hannoverschen Städteversammlung gewählt, zum königlichen Notar ernannt, vom Kaiser zum Justizrat befördert. - Im Jahre 1867 den 15. Aug. heiratete er Auguste Niemeyer, Tochter des Amthauptmann Wilhelm Niemeyer in Lauenstein und dessen Ehefrau Wilhelmine geb. Hutzler. Aus dieser Ehe gingen 4 Kinder hervor: 1) Arnold Friedrich Wilhelm Hermann geb. 1868 in Lauenstein. 2) Wilhelm Friedrich Carl Georg geboren 1869. 3) Hans Friedrich geboren 1872. 4) Herbert Friedrich Georg geboren 1875 -- Es folgen noch Ausführungen über Ablösungen der Lehen - Hof Ahrenfeld Nr. 19 - Hof Lauenstein Nr. 5 - Hof Himmelsthür - verschiedene Ablösungsresse für den Oldendorfer Hof und ausführliche Angaben über die Schulenburger - Elzer Linie.
Anmerkung Bildung des Rittergutes im Jahre 1878
Ebeling Caroline
geb. Oldendorf 28.12.1821
gest. Lauenstein 07.03.1851
verh. Oldendorf 21.05.1850
Hasenbalg, Wilh. Aug.
Ebeling Arnold Friedrich III
Hofbesitzer u.Reitender
Förster in Oldendorf
geb. Oldendorf 09.01.1772
gest. Oldendorf 01.03.1833
verh. Hannover 04.06.1815
Wallbaum,
Amalie Ernest. Frieder.
Ebeling Arnold Friedrich II
Hofbesitzer u.Reitender
Förster in Oldendorf
geb. Oldendorf 10.12.1734
gest. Oldendorf 26.03.1815
verh. 06.06.1769
Illemann,
Marie Ern. Phil. Henr.
Ebeling Arnold Friedrich I
Förster u. Hofbesitzer
in Oldendorf
geb. Schönhagen 30. 07.1683
gest. Oldendorf 07.12. 1749
verh. Oldendorf 03. 05.1734
Schweinebarten, Ilse Marie
Caroline Ebeling verh. Hasenbalg,
geboren am 28.12.1821 in Oldendorf
gestorben am 07.03.1851 in Lauenstein.
Ebeling Ludolf Heinrich
Pastor in Schönhagen
geb. vor 1642
gest. 29.05.1703
verh. Schönhagen 25.10.1682
Mylius, Maria Sophia
Ebeling Daniel Friedrich
Besitzer des Gutes Schulenburg
geb.
gest. 1667
verh. vor 1623
v. R(h)eden, Anna Barbara Wittboldt-Müller
Gemeinsamer Stammvater der Schulenburg-Oldendorfer und Schulenburg-Elzer Linie ist Ludwig Heinrich Ebeling. - Arnold Friedrich I geboren 1683 war der erste Hofbesitzer und Stammvater der Schulenburg-Oldendorfer Ebeling Linie. Weitere Ahnenforschung und sonstige Angaben stehen uns bisher nicht zur Verfügung, kann aber in den Archiven in Hannover und Oldendorfer Kirchenbüchern noch betrieben werden.
Quelle und Copyright für die alten Fotos: www.wittboldt.de/Familienforschung/Ebeling,-Oldendorf
Wir bedanken uns bei Herrn Wittboldt-Müller für die zur Verfügung gestellten Unterlagen
geschrieben von CHP - Neue Fotos CHP