Das Dorf Baalmissen

BAALMISSSEN

Nördlich von Oldendorf gab es das Dorf Baalmissen, das im Verzeichnis der wüsten Orte (1498) nicht mehr erwähnt wird. Die Umsiedlung muß schon sehr früh begonnen haben und wird Ende des 15. Jahrhunderts beendet gewesen sein.

1472 - 1474 gab es die Fehde zwischen dem Landgrafen von Hessen und dem Domherrn Hans vom Haus. Beide wollten Bischof von Hildesheim werden. Vom Haus siegte. In dieser Fehde wandte sich der Kriegshaufen sengend und brennend durch das Amt Lauenstein und vermutlich zogen in dieser Zeit die Balmisser Bauern nach Oldendorf.

Die Balmisser Vollmeierhöfe Nr. 13, 14, 15, 16 und 17 bauten sich nördlich der Kirche in Oldendorf wieder an. - Baalmissen, bei Oldendorf; [Baring I.215, 219. - unten] - 

Oldendorf Baalmissen

Nachfolgende Oldendorfer Höfe sollen laut Baring zum Dorf Baalmissen gehört haben und sind in Kriegszeiten nach Oldendorf umgesiedelt:

  • Hof Nr. 13  Oppermann Richard  –  Freise Herta geb. Oppermann  -   Dorfstraße
  • Hof Nr. 14  Bartels Heinrich  –  Hattendorf Gertrud geb. Bartels  -  Dorfstraße
  • Hof Nr. 15  Timmermann Mathilde  –  Marx Waltraud geb. Timmermann  -   Dorfstraße
  • Hof Nr. 16  Bartels Heinrich  –  Hattendorf Gertrud geb. Bartels  -   An der Kirche
  • Hof Nr. 17  Grimpe Heinrich  –  Strüver Johanne geb. Grimpe  -   An der Kirche

Hof 13

Hof 14

Hof 15

Hof 16

Hof 17

In der Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen von 1858 ist unter anderem nachfolgendes unter Oldendorf verzeichnet:

Nach dem Hausbuche befinden sich in Oldendorf drei Schäfereien, die Barthold Bock zu Voldagsen gehörten, und die später nach Ableben der Böcke, die von Wartensleben und die Engelbrechten theilten. Sie waren Joachim Thiedau, Hans Bartels (siehe Hof oben) und Henni Rinne eingethan, und jeder gab an Maalschafen 10 Stück (sieben alte Schafe und drei Lämmer), unter denen drei Güste Schafe, elf Hämmel und drei Lämmer sich befinden durften. Außerdem waren in der Feldmark drei Zehnten, wovon den einen Johann von Münchhausen, Domher zu Hildesheim, als Archidiakkon zu Elze (gest.1598) bezog, und der gegen Abgabe von drei Fuder Hafer und drei Fuder Rocken bei Casper Bassen (den jetzigen Ebelingschen Meyerhof) belegt wurde. Der andere Zehnte gehörte Jobst von Walthausen, und war gegen Abgabe von 6 Malter Rocken und 6 Malter Hafer zu Caspar Bekendahls Meyerhof gelegt.

Den dritten bezog der Domherr Schnettlage zu Hildeshein, und hatte denselben derzeit an Caspar Beckendahl für 6 Malter Hafer verdungen. Diese dreifache Zehnt- und Schäfereiberechtigung ergiebt aber eine Zusammenziehung aus drei verschiedenen Ortschaften.  Es hat sich noch die Tradition erhalten, daß Einwohner von

25.1      Baalßen (Balemissen) nach Groß Oldendorf gezogen sind. Dieser Ort lag oberhalb Groß-Oldendorf an dem Osterwalde zu an der Baalbeeke und ist daselbst auch noch eine Stelle, welche der "Kirchhof" gnannt wird.   Unter den Gütern, mit denen der Kanzler Arnold von Engelbrechten 1632 durch Friedrich Ulrich beliehen wird, auch die "Güter, die in Vorzeiten denen von Bolzen sein gewest, als fünf Hufen Landes und eine Schäferei und zwei Kotthöfe zu Oldendorf im Gericht Lauenstein belegen", genannt sind, so möchte der Name nicht ohne Grund auf unser Baalßen zu beziehn, und statt von Bolzen, von Balzen zu lesen sein. (Lehnbrief bei Barring No XXVI.)

Baalmissen war kein unbedeutender Ort. Im Voldagser Lehnbrief werden namtlich "sechzehn Hufen zu Baalmissen, deren 9 zehntfrei sind, und das ganze Dorf zu Balmissen mit seiner Zubehörung" genannt und verliehen.

Flurkarte

Hinweise Seite 266 Flurnamen: Quelle Dorfausstellung - Kreisarchiv Hameln

Flurnummer 62 +/- KL: Baalmissen. / Erinnert an das vermutlich in der Hildesheimer Stiftsfehde wüst gewordene Dorf Baalmissen. (rot umrandet) - unterhalb der Glashütte-Oldendorf

Flurnamen Seite 323 folgende Verrnerke:

Gemeinde Oldendorf: Oldendorp

1166 Aldendorp, 1317 Aldendorpe, 1334 Oldendorpe, 1782 Oldendorf

Hausstellen: 1782 = 64    

Einwohner: 1821 = 492, 1905 = 1179, 1970 = 1505

unter Nr. 2 der Karte die Flurbezeichnung Todtenacker (Mundartlich Doenacker) - Hinter dem Holzwerk Bock. (rot umrandet) - es wird vermutet es könnte  der Friedhof von Baalmissen gewesen sein.

Zusammengestellt 1967 von Friedrich Strüver, Oldendorf - Hinweise ergänzt von Gerhard Schumann, Hameln

 

Die Sage über die Baalmisser Glocke: Aus dem Buch Ithland Sagenland von Ulrich Baum - siehe unter Oldendorf - Kirche - Baalmissen

Fotos und Text CHP - Quellen Oldendorf und seine Höfe von Adolf v. Einem/ Buch Barring / Zeitschrift des Historischen Vereins Hannover 1858 - Dorfausstellung/Kreisarchiv Hameln

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