Einführung in die Geschichte

KURZE EINFÜHRUNG IN DIE GESCHICHTE

Wappen

Beschreibung:
Weiße Kirche mit blauem Hintergrund auf grüner Wiese.
Bedeutung:
Das Wappen zeigt die Kirche “St. Nicolai“ in Oldendorf. Das Gründungsdatum der Kirche vermutet man um 845.
Oldendorf wurde am 1. Januar 1973 eingemeindet zum Flecken Salzhemmendorf.

Oldendorf liegt innerhalb des Leineberglands im äußersten Osten vom Naturpark Weserbergland-Schaumburg-Hameln und ist von den Höhenzügen Osterwald im Norden, Külf im Südosten, Thüster Berg  im Süden und Ith im Westen eingerahmt. Durch das Dorf fließt der südwestliche Leine-Zufluss Saale und der kleine Fluß Aue. Zudem führt die B 1 durch den Ort. Dieser entspricht dem Verlauf des früheren Hellwegs und der Heerstraße von Aachen nach Königsberg.

Die ältesten Nachrichten über unsere Heimat findet man in den Archiven des Domstifts Hildesheim und des Klosters Corvey (822 gegründet), das zwischen Ith und Leine reich begütert war.

150(?) Ptolemäus erwähnt die durch unser Tal führende Straße (B 1) in seiner Erdbeschreibung als eine alte Heer- und Handelsstraße
500
Die Gründung des Ortes muss etwa im 5. Jahrhundert erfolgt sein (?) Gründung Oldendorf's durch Mönche des Bistums Elze
800  ca.
Oldendorf und seine nähere Umgebung wird vom Bock v. Nordholz erworben

804

Der letzte Aufstand der Sachsen wird niedergeschlagen und Karl der Grosse, inzwischen zum Kaiser gekrönt, vollendet die verwaltungstechnische und kirchliche Eingliederung des Herzogtums in das Frankenreich. Das Heer-, Gerichts-, und Verwaltungswesen wird neu geordnet. Die altsächsische Gauverfassung (zu dieser Zeit ist das Land in „Gaue“ eingeteilt) wird durch die fränkische Grafschaftsverfassung ersetzt. Die leitenden Beamten, die Grafen, sind jetzt in ihrem jeweiligen Amtsbereich Führer des militärischen Aufgebots, oberste Verwaltungsbeamte und Richter im Grafengericht (der Go).

Das Saaletal gehört zum Gudingau (oder Gau Gudingon) mit dem Hauptort Elze im Gebiet der Engern. In dem jeweiligen Hauptort des Landes entsteht die Hauptkirche, an den Hauptorten der Gaue entstehen die Mutterkirchen, an den Unterabteilungen der Gaue (Gohen, Börden, Landen oder Vogteien) die Archidiakonatskirchen. Kirchen errichtete man bevorzugt an Plätzen, an denen die Bevölkerung nach altem Brauch zu Gerichtsverhandlungen und Gottesverehrung zusammenkam. Der Gudingau ist eingeteilt in vier Gohen und zugleich in vier Archidiakonate, nämlich Elze, Eldagsen, Wallensen und Oldendorf. Dem Archidiakonat Wallensen entspricht die Gohe am Möhlenbrink (beim ehemaligen Bahnhof Levedagsen), dem Archidiakonat Oldendorf das Landgericht unter der Tillylinde bei Hemmendorf. Die Archidiakonate Wallensen und Oldendorf bilden später die beiden Börden des Amtes Lauenstein. Nach einem umstrittenen Bericht aus dem 12. Jahrhundert soll Karl der Grosse den Grundstein zur Elzer Kirche selbst gelegt und damit ein Missionsbistum Elze gestiftet haben.
815
Nach der Einführung des Christentums Ende des 8. Jahrhunderts erhielt Oldendorf ein Archidiakonat durch das damalige Bistum Hildesheim
1100
Die ältesten heute noch vorhandenen Bauteile der Archidiakonatskirche „St. Nicolai“ in Oldendorf stammen aus diesem Jahr. Sie wurde im romanischen Stil erbaut
1135
Es wird ein Siegfried von Aldendorp erwähnt;  1146  seine Brüder Eckbart und Muldrich
KircheSt. Nikolai Kirche in Oldendorf


1166
Am 25. August wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt
Damals als Aldendorp. In dieser Urkunde gibt Bischof Hermann von Hildesheim dem Abt des Klosters Corvey (bei Höxter) die Genehmigung eine Kapelle in Hemmendorf bauen zu lassen

1300  um Verkauf Oldendorfs durch die Herren von Nordholz an das Bistum Hildesheim
1300
Eine in Oldendorf vorhandene “Spielburg” der Herren von Oldendorp ist wahrscheinlich im 14. Jahrhundert zerstört worden. Sie stand am Kreuzungspunkt der B1 und der Straße Osterwald – Ahrenfeld. Verkauf Oldendorfs durch die Herren von Nordholz an das Bistum Hildesheim
1430
Vermutlich Zerstörung des Mittelstücks der Oldendorfer Kirche durch Feuersbrunst. Wiederaufbau im gotischen Stil 1468
1433
Graf Moritz von Spiegelberg schenkt die Mühle zu Oldendorf dem Kloster Marienau
1543
Reformation durch den Kirchenvitator Corminus
1543
Trennung der Oldendorfer Pfarre von der Hemmendorfer und Salzhemmendorfer Pfarre
1590 ca.  
Einbau des Renaissance-Altars in der Oldendorfer Kirche
1591
Einbau der Emporen in der Oldendorfer Kirche
1600 ca.
Einbau einer Uhr im Oldendorfer Kirchturm. 1856 Einbau der heutigen Uhr
1603
Errichtung des Epitaphs in der Kirche
1625
(29.9.) Vernichtung des Pfarrarchivs durch das “räuberischere" Volk des katholischen Generals Tilly während des 30 jährigen Krieges
1630
Gegenformation durch das Stift Hildesheim
1632
Es besteht bereits eine Schule
1633
Rückkehr der Pastoren nach dem Sieg Herzogs Georg von Calenberg bei Hessisch Oldendorf
1642 ab
Der Pastor von Oldendorf ist zugleich Pastor von Benstorf
1646
Stiftung des Kronleuchters für die Oldendorfer Kirche durch Christoffel Knokken und Luzia Bars
1649
Die grosse Glocke wird von H. Lange in Hildesheim gegossen
1671
Neubau des Pfarrhauses für 400 Taler
1740 ca.
Einbau einer Orgel in der Oldendorfer Kirche

1740 ca.
Bau des Hauses Nr. 9 (Heinrich Schürmann) 

 Wöhler Hof Wöhler
1741
Einführung der Kartoffel durch den Lehrer Johann Heinrich Evers      
1794
Oldendorf wird Sitz eines Superintendenten
1800 ca.
Bau des Hauses Nr. 1 (Försterhof)
1803
Französiche Besatzung
1815
Die alte Heerstrasse wird bei Oldendorf gepflastert
1830 (1.7.)
Oldendorf hat 536 Einwohner (276 männlich u. 260 weiblich)
1837
Das Schulgeld beträgt vierteljährlich 6 Mariengroschen für jedes Kind
1848
Gründung des Lehrervereins Oldendorf mit dem Ziel, die Ideen der französischen Revolution zu verwirklichen
1849
Trennung von Kirche und Schule

1852

Gründung der Reußschen Glashütte in Oldendorf  (Schließung 1926). - Oldendorf, Ahrenfeld, Benstorf, Quanthof, Osterwald, Hemmendorf, Esbeck, Sehlde, Voldagsen, Dörpe, Marienau gehen vom Amt Lauenstein an das neue Amt Coppenbrügge.            

1858 (1.07.)
Oldendorf hat 637 Einwohner ( 330 männlich u. 307 weiblich)
1866 (4.12.)
Beurkundung des ,,Recesses" . Verkopplung und Vermessung. 2375 Morgen wurden erfaßt  - Das Amt Lauenstein und seine Orte werden "preussisch".
1874
Gründung der “Vereinigten Osterwald-Salzhemmendorfer Kalkwerke”    

 Luft01                                                                                             Klein Oldendorf                                           
1875
Die Eisenbahnlinie Hameln - Hildesheim wird gebaut und Oldendorf erhält einen Bahnhof mit dem Namen Osterwald
1875
Gründung der Zuckerfabrik. ( Stillegung 1919)
1883
Gründung des Männergesangvereins
1885
Einbau der jetzigen Orgel in der Oldendorfer Kirche
1898
Entstehung der Molkerei  (Schließung 1934)

1889  (01.04.)

Postargentur in Oldendorf eingerichtet
1901
Aufhebung der Superintendentur
1905
Der “Arbeiterturnverein Glashütte” und der DRK Ortsverein werden gegründet
1906    
Die Freiwillige Feuerwehr wird gegründet (am 1.4.)
1909
Entstehung des Elektrizitätswerkes (1955 an Wesertal verkauft)
1910
Der Fussballverein “Vorwärts Osterwald – Glashütte” wird gegründet
1911
Renovierung der Oldendorfer Kirche
1919
Stillegung der Zuckerfabrik.
1925
Gründung der Schützengesellschaft
1926
Schliessung der Glashütte

1933 Adolf Hitler fährt auf der B1 zum Erntedankfest am Bückeberg durch Oldendorf
1934
Die Holzfirma Conrad Bock kauft das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik und errichtet in den Jahren 1935-36 das Holzwerk. (Konkurs Juli 1982)

1944 (1.7.)
In Oldendorf sind 1100 Einwohner registriet  (495 männliche u. 605 weibliche)
1946
Die Einwohnerzahl Oldendorf's beträgt 2.500
1947
Der Frauenchor wird gegründet. (Nachfolger des gemischten Chores, der von 1919-1939 bestand)
1952
Die Gemeinde errichtet einen Schulneubau, welcher 1960 erweitert wird -  Ab 1960 wird die Schule Dorfgemeinschaftsschule für Oldendorf, Benstorf und Ahrenfeld
1953
Der Musikzug der freiwilligen Feuerwehr wird gegründet
1955
Das Elektrizitätswerk wird geschlossen
1958
Das Kalkwerk wird geschlossen, das Gelände geht an die Holzfirma Bock
1959-1961
An der Aue (am Osterwalder Bahnhof) entsteht eine neue Siedlung
1964
Zwischen Bundesstrasse und Bahnlinie wird ein großes Neubaugebiet erschlossen
1966
Männer- und Frauenchor bilden eine Chorgemeinschaft
1971
Im Pfarrhaus wird ein Kinderspielkreis eingeweiht. Weitere Spielplätze werden gebaut
1973
Die neue Saaletal-Sporthalle wird eingeweiht. -  Der GEW-Ortsverband feiert 125 Jahre organisierte Lehrerschaft - Im Rahmen der Verwaltungs- und Gebietsreform entsteht zum 01.01.1973 die Einheitsgemeinde Flecken Salzhemmendorf mit den 11 Ortsteilen. Oldendorf, Ahrenfeld, Benstorf, Quanthof,  Levedagsen, Wallensen, Ockensen und Thüste, Lauenstein und Hemmendorf gehören jetzt alle zu Salzhemmendorf.
1974
Die Kirchengemeinde gründet den Kinderchor
1975
Aufgrund der Schulreform wird die Schule als Grundschule für die Kinder aus Osterwald, Benstorf, Ahrenfeld und Oldendorf genutzt. Orientierungsstufe und Realschule befinden sich in Salzhemmendorf

1977

Die Sporthalle in Oldendorf bekommt den Namen "Saaletal-Sporthalle Oldendorf"
1980
Der Verein für Grenzbeziehung und Heimatpflege wird gegründet
1982
Stillegung des Holzwerks - Die Kanalbauarbeiten in Oldendorf sind abgeschlossen.
1986
Im Juni feiert Oldendorf 80 Jahre Freiwillige Feuerwehr, 80 Jahre TSV Benstorf-Oldendorf und 60 Jahre Schützengesellschaft e.V. - Die erste Gemeindezeitung "Salzhemmendorf Aktuell" wird kostenlos an die Bürger verteilt

1988

Einrichtung der Jugendwerkstatt in Oldendorf - Eröffnung der Naturkosmetikfirma LOGONA in Oldendorf - Errichtung einer Gemeinschaftsantennenanlage für Kabelfernsehen

1991

Der Bahnhof Osterwald im Ortsteil Oldendorf wird in einen unbesetzten Haltepunkt mit Fahrausweisautomat umgewandelt

1995

Neubau eines 3-Gruppen-Kindergartens in Oldendorf

1997

Die Grundschule Oldendorf wird mit Zustimmung der Schulbehörde in "Schule im Saaletal" umbenannt

2004 

Die neue Post-Service-Filiale Oldendorf-Benstorf wird am 22.12.2004 in Oldendorf eröffnet

2005
Im Juni feiert Oldendorf 100 Jahre TSV Benstorf-Oldendorf und 80 Jahre Schützengesellschaft Oldendorf - Fertigstellung der Park & Ride-Anlage am Bahnhof Osterwald im OT Oldendorf - Umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an der Bundestraße 1 zwischen Oldendorf und Benstorf


Oldendorfs Industriegeschichte

Glashütte

1852 Gründung der Reußeschen Glashütte in Oldendorf - wird 1892 abgerissen und eine technisch, moderne Glashütte neu errichtet

1926 Schließung der Glashütte - Sie wurde 1930 auf Abbruch verkauft - 1932 der Schornstein gesprengt

Kalkwerk

1874 Gründung der "Vereinigten Osterwald-Salzhemmendorf Kalkwerke"

1958 Stilllegung des Kalkwerks


Zuckerfabrik
1875
Am 8. Juni wird die “Zuckerfabrik Oldendorf Bahnhof Osterwald Actiengesellschaft” gegründet. Aktieninhaber sind die Landwirte, die Rüben anbauen
1919
Wegen des allgemeinen Rückgangs des Rübenbaus muss die Fabrik stillgelegt werden. Direktor Burckhardt, der seit 1885 die Fabrik leitete, wirkt noch als Liquidator

HolzwerkHolzwerk


Holzwerk
1934
Die Holzfirma Conrad Bock kauft das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik und baut 1935-1936 das Holzwerk

KalkwerkKalkwerk


1958
Erweiterung um das Gelände des Kalkwerks
1982
Stillegung des Holzwerks


Molkerei
1898
Gründung der Molkerei
1934
Die Molkerei wird geschlossen


Elektrizitätswerk
1909
Gründung des Elektrizitätswerks
1955 Das Werk wird an Wesertal Hameln verkauft   

                                
Oldendorfer Steinplattenzäune
                               
In Oldendorf gibt es drei Steinplattenzäune:
* Kirchweg 2: der Zaun ist 106 m lang und besteht aus ca. 1,5 m hohen, viereckig-länglichen Steinplatten. Die Platten sind in etwa gleich breit, regelmäßig ausgeformt und haben eckige Kanten.
* Kirchweg 3: Der Zaun gehört zum Grundstück des Kirchwegs, befindet sich aber in der Schulstraße. Er ist elf Meter lang und besteht aus gleich hohen viereckig-länglichen Steinplatten. Sie sind ebenfalls sehr regelmäßig geformt und haben eckige Kanten.
* Schulstraße 4: Der Zaun besteht aus einem acht und einem zehn Meter langen Stück.  

01

Steinplattenzäune             
                        
Die Oldendorfer Waschtreppe
An der Straße “An der Saale” befindet sich neben der Saalebrücke die so genannte Waschtreppe, die zu einem ehemaligen Waschplatz führte. Die Waschtreppe besteht aus sechs Sandsteinstufen, die ca. 70 cm breit sind und zur Saale hinab führen. Das letzte Stück bis zum Wasser ist ein schmaler Pfad am Ufer.
Die Waschtreppe wurde von Landwirten und Kleingärtnern geschaffen, um Kartoffelsäcke in der Saale zu waschen. Ihre Entstehungszeit ist unbekannt. Heute werden Waschtreppe und -platz nicht mehr verwendet.

02

Waschtreppe

Impressum / Datenschutz  Kontakt: info .. oldendorf-im-saaletal.de